Dienstag, 29. Januar 2013

Sprungbaum 2.0 und Te Mata Peak

Mit dem Hitchhiker Justus und seiner Freundin mache ich einen Ausflug zu einem Wasserfall. Wie im guten alten Niederlauer gibt es einen Sprungbaum, sogar mit Tarzan-Seil:


Das ganze nennt sich "Maraetotara Fall" und war ein Geheimtipp von ein paar Neuseeländern. Ist etwas versteckt gelegen eine halbe Stunde südlich von Napier. Man kann auch cliffhanger mäßig den Wasserfall runterspringen. Achtung! Beim Wasserfall hochklettern riss sich euer armer Autor einen Fingernagel ein.




Nach dem Badespaß fahren wir auf "Te Mata Peak", ein Gebirge mit urigem Wald. Es gibt einen fotogenen Baum, aber mit Justus Freundin kann ich wohl nicht mithalten. Aber vergleicht selbst


Und die Aussicht: heiter bis hügelig.


Montag, 28. Januar 2013

Cape Kidnappers

Von Napier mache ich einen Tagesausflug zum Cape Kidnappers: Eine 5 Stunden Wanderung an der Küste entlang. Die Steilküste anzugucken wird sehr schnell langweilig, weshalb ich sie wohl auch nicht für fotografierenswert hielt. Tatsächlich ist mir so langweilig, dass ich ein paar alten Neuseeländern helfe Miesmuscheln für das Dinner zu sammeln und dass ich mich sogar an Kunstfotografie versuche:


Auf dem letzten Bild sieht man schon einen Basstölpel, deren Kolonie das Ziel der Wanderung ist. Basstölpel brüten nur hier. Endlich gelange ich zu einer ersten kleinen Kolonie.

Kleine Basstölpel Kolonien auf den Felsen. Die Spuren stammen von Quads deren Fahrern der Walk zu recht zu monoton war.

Ein paar Kilometer weiter ist die Hauptkolonie. Und die ist wirklich beeindruckend groß!


Und beeindruckend laut:







Nach einer halben Stunde gelingt es mir mit meiner lahmen Cam einen über mich hinweg fliegenen Basstölpel einzufangen
Mit offenem Schnabel wird jede Ein-Landung beäugt. Rechts ein Jungtier. Links ein paar Spione.
Die Neuseeländer mögen es nicht vom Rest der Welt als Anhängsel der Aussis (Australier) behandelt zu werden. Eigentlich brauchen sie sich nicht wundern, denn sie haben sogar die gleiche Flagge, bis auf einen Stern mehr. Um so mehr freuen die Neuseeländer sich über ihre Basstölpel, die nachdem sie ausgewachsen sind nach Australien fliegen, dort 2-3 Jahre verbringen, dann die Schnauze voll haben und für immer nach Neuseeland zurückkehren.

Auf dem Rückweg treffe ich zwei attraktive junge Damen die die Zeitverflugsgeschwindigkeit erhöhen. Sie wurden auf dem Hinweg natürlich mitgenommen von einem Quad. Mir passierte so was natürlich nicht! Na gut, als Fahrer hätte ich es wohl auch so gemacht...

Sonntag, 27. Januar 2013

Napier, die art-déco Stadt

Ich verlasse den "Tongariro Nationalpark" und mache mich auf den Weg nach Napier. Auf dem Weg lacht mich "Lake Taupo" an und ich gehe spontan ein bißchen planschen.

Lake Taupo ist in Wirklichkeit ein mit Wasser gefüllter Vulkankrater. Dass er keine Kegelform wie ein braver Vulkan hat, ist typisch für Supervulkane, von denen es auf der Welt nur drei gibt. Hoffen wir, dass er noch zwei weiter Stündchen still hält bis ich hier weg bin. Auf dem Weg nehme ich einen trampenden Backpacker mit, mit dem ich am nächsten Tag die Umgebung (Wassserfall und Gebirge, wie immer :-) erkunden werde.
Als ich in Napier ankomme, ist gerade irgendein Fest in der Stadt. Es gibt Elvis Presley Musik und Elvis Presley Kostüme. Alles ist ein bißchen retro. So stell ich mir die Südstaaten vor. Leider gibt es nirgends Bratwurst.


Dafür gibt es eine ganze Reihe schicker Autos.


Die Autos sind genau wie der Architekturstil der Innenstadt aus den 30ern. Da hat ein Erdbeben ALLES platt gemacht. Auf den Fotos sieht es aus wie in Deutschland nach den heftigsten Bombenangriffen des zweiten Weltkriegs. Man hat es aber ziemlich schnell wieder aufgebaut und sich für den gerade trendigen art déco Stil entschieden. Das sieht dann so aus:


Außerdem ist die Gegend ("hawkes bay") bekannt für guten Wein und Wetter, die ich auch genieße. Zwei Strandtage verleihen mir eine Urlaubsbräune. Am "Oceans Beach" gibt es fast 2m hohe Wellen. Ich überlege mir ein Body Board (eine Art Mini-Surfboard) zu kaufen, aber begenüge mich dann mit einer 9 Dollar Luftmatraze aus dem Aldi-Analogon.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Stadt ist "Opposum World". Opposum World ist ein Mischung aus Geschäft und Museum. Man kann alle möglichen Textilprodukte kaufen die aus Opposumfell hergestellt sind. Damit trägt man zum Umweltschutz bei, da das Opposum hier als eingeschleppter Schädling gilt, der den Wald mit seinem Gegrabe schädigt. Es gibt hier wirklich einen Haufen davon, die Landstraßen liegen voll mit den Viechern. Der Museum Part zeigt hier eine Szene aus dem Leben eines Opposum-Trappers. In einem künstlichen Wald hocken tpyische Vögel und singen und wacklen per Knopfdruck. Außerdem kann man mit einem Gewehr auf kurz angeleuchtete Opposums schießen.


In Napier steht auch Neuseelands Nationalaquarium, das berühmt ist für seine begehbaren Unterwassertunnel, in dem man Rochen und Haie mal von unten sieht.




Außerdem gibt es Babypinguin Fütterung und meinen ersten Kontakt mit Kiwis. Ja, Vögel im Aquarium!

Zwei Kiwis fahren Einrad und jonglieren dabei. Leider hinter Foto resistentem Glas, um sie vor Licht zu schützen.
Zum Schluss noch eine Anekdote aus dem Friseurladen. Die Friseurin erlaubt sich einen derben Scherz mit dem dummen Touristen, als das Gespräch irgendwie auf Eiscreme kommt. Sie rät mir, ich solle zur nahe gelegenen Eisdiele gehen in der es auch sehr hübsche Bedienungen gebe und "hope you poke me" bestellen, was eine Spezial-Eissorte aus Neuseeland sei. In Wirklichkeit heißt das Eis "Hokey Pokey" (und schmeckt gut). Zum Glück genügt mein Englisch obige Phrase als "Ich hoffe du stößt mich" zu übersetzen.

Samstag, 26. Januar 2013

Tongariro Alpine Crossing


Endlich ist der Tag gekommen! Meine Magdeburger Gefährten und ich stehen um 6 Uhr auf um die schönste Wandertour der Welt zu machen - das behaupten zumindest die zum Superlativ neigenden Neuseeländer. Aber tatsächlich bietet der Tongariro National Park die sensationellste Landschaft in der ich je das Vergnügen hatte zu wandern. Einen etwas längeren Trekking Bericht samt schöner Bilder bietet Bergzeit.

Die Strecke beginnt mit einer Steppenlandschaft, die ein bißchen grün ist entlang eines gurgelnden Bächleins. Man erhascht bereits einen Blick auf den Endgegner.

Da ist der Feind! Mount Ngauruhoe alias Mount Doom alias Der Schicksalsberg. Der Vulkan den Frodo und Sam im Herrn der Ringe 3 bekraxeln

Dann geht es eine Weile über Stufen bergauf bis man zu der Lehmwüste aus dem ersten Bild kommt. Nach einem einfachen Kilometer genießt man die Aussicht auf den "Central Crater" (folgendes Foto) und schnauft nochmal durch vor dem Anstieg hin zum Ziel "Emerald Lakes", der die erste größere Herausforderung darstellt.

Central Crater

Belohnt wird man mit folgendem Panorama. Mittig der "Red Crater", rechts hinten "Mount Doom". Am rechten Rand eine Gruppe Eingeborene, die uns spontan als Vulkangötter verehrt.


Nahaufnahme "Red Crater". Interessante Form :-p
Wenige Schritte weiter sieht man bei bereits einen Gebirgssee am Horizont und gelangt schließlich zu den Emerald Lakes.

Emerald Lakes

Seit jüngst ein Vulkan ausgebrochen ist, endet hier der offizielle Teil der Strecke und man soll wieder zurück laufen. Denken wir uns "Pustekuchen, wir steigen noch auf den Mount Doom!". Also geht es erstmal zurück und dann bergauf bergauf bergauf.

Endgegner Mount Doom

Mehr Klettern als Wandern. Auf allen vieren wie Gollum. Und so ging das 800 Höhenmeter und fast 3 Stunden lang.

Wege gibt es keine. Legolas sucht sich seine eigenen. Zwischendurch kann man aber immer wieder Pause und schöne Bilder machen. Der Ausblick während des Anstiegs sind für mich das Highlight der ganzen Wanderung.

Nanu, wer fliegt denn da?
Leider vergaß ich meine Ohren mit Sonnencreme einzucremen, worauf sie sich häuteten wie eine Echse


Die Erde ist eine Scheibe, Galileo!
Auf den letzten Metern rutscht man bei jedem Schritt die Hälfte zurück. Und schließlich kommt man oben an. Einer der Gefährten trägt sogar den einen Ring um den Hals. Hat er aber ganz in Frodo Manier dann doch nicht reinwerfen wollen.

Endlich am Krater von Mount Doom
Geschafft - sollte man meinen. Aber nein, es kommt ja noch der Abstieg! Eine Stunde lang gehts über leichtes Geröll nach unten. Mit ein bißchen Musik im Rucksack macht das richtig Spaß:


Meine neuen Schuhe pflügen wie beim Langlauf durch das lockere Geröll. Ab und zu mal Fuß quer stellen zum bremsen, ansonsten läuft das ziemlich gut von allein. Wir beschließen uns in zwei zweier Gruppen aufzuteilen damit die eine den Heimfahrtbus aufhält und packen die Rucksäcke um.


Die letzten 2 Stunden Schnell-zum-Bus-rennen machen dann keinen Spaß mehr, die Beinmuskulatur ist am Ende. Aber wir schaffen es gerade so noch und nach 9 Stunden Wanderklettern prickelt im Bus das Blut in den Beinen. 6 Sandwiches, 2 Müsliriegel, 1 Apfel und 3 Liter Wasser hatte ich dabei - es blieb nichts übrig! Ich habe 2 Tage ordentlich Muskelkater und den festen Entschluss so etwas öfter zu machen. Diese Wanderung war bisher das schönste was ich in Neuseeland erlebt habe.

Freitag, 25. Januar 2013

Tawahi Falls

Um uns noch ein bisschen weiter einzulaufen machen wir am Nachmittag noch eine wunderschöne 2 Stunden Rundwanderung die auf obigen Namen hört. Höhepunkt ist ein äußerst fotogener kleiner Wasserfall. Aber auch so ändert sich die Landschaft an jeder Ecke und es gibt es alle paar Meter etwas neues zu sehen. Wir haben wie immer Glück mit dem Wetter und die Wanderung macht einfach Spaß.


Wie jeder Gothic Spieler weiß, ist hinter einem anständigen Wasserfall eine kleine Höhle versteckt, in der ein besonders häßliches Ungeheuer lauert.




Die rund gelutschten Steine am Bachlauf scheinen einem Büro-Motto-Poster "Ruhe" entsprungen


Mount Ruapehu


 Vor dem Tag der großen Wanderung "Tongariro Alpine Crossing" laufen wir uns schon mal etwas warm. Angefangen mit dem höchsten Berg im Tongariro National Park, dem Mount Ruapehu. Wir cheaten aber und fahren mit dem (dabei fast sterbenden) Auto zur Liftstation und wandern von da aus. Im Winter dient der Berg als Skigebiet.

Ommmmm

 Wir kraxeln zwischen den schwarzen Vulkangestein herum. Eine ganz schöne Mondkraterlandschaft da oben. Im Herrn der Ringe diente dieser 2800m Vulkan als Mordor.
Wer findet die zwei Menschen die sich auf diesem Bild verstecken?


Begleitet werde ich von einer sehr netten Gruppe Magdeburger, die ich schon in Rotorua kennengelernt habe. Als Herr der Ringe Enthusiasten kennen sie sämtliche Drehorte, die über ganz Neuseeland verteilt sind. Als vorausspringender Pfadfinder bekomme ich den Spitznamen Legolas.

Montag, 21. Januar 2013

Rafting

Nach all der Kultur gönne ich mir ein Adrenalin-Event: Wildwasser-Schlauchboot-Fahren auf dem Fluss Kaituna nahe Rotorua. Über bookme.co.nz besorge ich mir ein verbilligtes Ticket, werde von der Haustür aufgelesen und los geht eine Stunde Wildwasserspass inklusive 7m Wasserfall.

Jedes zehnte Boot dreht es hierbei
Kommando "Sitz"
Glück gehabt!


 Das Boot nach uns hatte weniger Glück. Vielleicht weil sie nicht laut genug den Geist des Fluss-Maori-Häuptling mit erhobenen Paddeln um Gnade angerufen haben, so wie wir. Jedenfalls hatten wir fleißig Menschen und Ausrüstung aus dem Wasser zu fischen und der typisch neuseeländisch coole Guide wurde dabei dann doch etwas nervös.


Einmal Posen für die Kamera

Wir fahren von unten in den Wasserfall und die Mädels wissen noch nicht was ihnen dabei blüht

Das!
Und jetzt bin ich dran...
Spritzige Angelegenheit. Jetzt bin ich doch ganz froh dass ich auf Neoprenanzug statt Splash-Jacket bestanden habe.

Ein schöne Kombination aus Natur und Action, muss ich unbedingt nochmal machen! Freue mich auf Queenstown, da soll das am besten gehen.