Freitag, 11. Januar 2013

Auckland

Central Business District.. Die einzigen Hochhäuser der Stadt. Daran prangen Banken-Logos und SAP.


Mein erstes Hostel "Bamber House"

Endlich in Auckland angekommen! Liegt ganz im Norden des Landes und ist mit gut einer Millionen Einwohner die mit Abstand größte Stadt des gut vier Millionen Köpfe zählenden Landes. Im Flughafen versichere ich den Beamten mit großen Augen dass ich kein Essen bei mir habe. Biologische Sicherheit... Aus dem Fenster des Taxi sieht man schon dass die Städte hier anders als daheim gebaut sind. Eher so wie den USA oder Australien, also viel Holz und eher flächig. Es gibt kaum Mietskasernen sondern viele kleine Eigenheime und Grünzeug. Und Gewerbegebiete mit riesigen, sich bunt bewerbenden stores statt Altstadt. Mit drei Mitreisenden checke ich in meinem ersten Hostel, dem Bamber House ein - eine schöne Kolonialzeit Villa. Es ist abends und nach einem Angekommen-Bierchen schlafe ich wie ein Stein. Vom berüchtigten Jet-Lag habe ich nicht viel gemerkt. Die 12 Stunden Zeitverschiebung tuen meinem Schlafrythmus offenbar gut.


Bamber Hostel Bewohner Manu, Justus und Katha warten auf den Bus
Am ersten Tag lässt sich mit einem einzigen Gang zur Post ein Konto eröffnen, eine Steuernummer sowie eine SIM Karte besorgen. Mobiles Internet macht das Traveln einfacher als früher. Leider gibt es im ganzen Land keine echte Datenflat wie in Deutschland, was der Insellage mit einem einzigen Ozean-Kabel geschuldet ist. Skypen klappt trotzdem ganz gut mit kaum Zeitverzögerung. Email und Whatsapp sowieso.

Manu unterschätzt das Ozonloch und holt sich nen fetten Sonnenbrand
Schnell wird als billigste Nahrungsquelle der nahegelegene Pizzahut ausgemacht. Mit 4,90 Neuseeland Dollar (umgerechnet 3,30 Euronen) eine der wenigen Lebensmittel die hier billiger als in D sind. Aldi, Lidl und Penny Preise sucht man hier vergeblich. Lamm, Rind und Fisch sind auch vergleichsweise preiswert und wir machen am ersten Abend ein BBQ. Ansonsten ist Schmalhans Küchenmeister und es gibt meistens Nudelpampf. Mitreisende Katha liefert uns einen running gag: Wir wollen Spaghetti kochen und Katha sagt sie könne kochen. Als Soße dafür will sie eine Packung Ketchup in den Wagen legen. Jaja, die modernen Mädels!

Das Hostel ist (genau wie darauf folgenden) beherrscht von deutschen Gästen, ein paar Franzosen und Engländern. Trotzdem lässt sich Englisch üben, da es genügt wenn ein "international" mit am Tisch sitzt, damit die Tischsprache ins Englische wechselt. Später erkenne ich ein Muster in der Hostelgäste-Zusammensetzung: Es gibt hier einen Verbund von Hostels namens BBH, bei denen man bei Mitgliedschaft wenige Dollar sparen kann. Und das lässt sich kein ordentlicher Deutscher entgehen! Sobald man in ein "normales" Hostel geht wird es wieder internationaler.
"Typisch" deutsches Essen in Neuseeland


Angler und bequeme Liegen am Hafen
Bungee Jumping an der Straßenecke in der Innenstadt. So was gibts nur bei den Adrenalin Junkies Neuseelands.
Wir fahren mit dem chaotischen Bussystem (Bahn gibt es kaum, vielleicht wegen Erdbeben) in die Innnenstadt und streifen durch die Gegend. Beim Kaffee Trinken in einer Seitengasse läuft uns ein Mitreisender aus dem Flieger über den Weg. Was für ein Zufall! Was für ein Zufall? Wenig später am Hafen treffen wir den nächsten. Wie sich später herausstellt trifft man in den Hostels der unterschiedlichsten Orte immer wieder auf die gleichen Backpacker.






Skytower von unten
Vom höchsten Gebäude, dem Skytower kann man tolle Bilder machen wie das ganz oben in diesem Beitrag. Bisher knippse ich noch mit dem Handy. Von oben kann man - natürlich - Bungee Jumpen. Gähn!





Meine Füße
Auf dem Skytower gibt es begehbare Fenster. Angeblich ist das Glas bruchsicherer als der Stein
Mein Schatz
Ansonsten wende ich meine Zeit auf den Autokauf, gehe auf Automärkte und -auktionen und zu Car Dealern. Die Neuseeländer importieren den alten Fluntsch der Japaner. Aus Vans werden kurzerhand die Sitze ausgebaut und durch eine Matraze auf einem Holzgestell ersetzt. Das ganze nennt sich dann Sleeper Van und ist praktisch wenn man viel campt. Da ich lieber mit dem Komfort eines Hostel nächtige entscheide ich mich für einen Kombi Nissan Primera Bj. 2000 aus erster Hand von einem 80jährigen superlässigen Neuseeländer, der mir noch seine halbe Garage dazu schenkt. Zwar hat er eine künstliche Hüfte und nur eine Niere, aber das Auto scheint gesund. Mein kleiner Ferrari. Die knapp 200.000 Kilometer sind dank der milden Witterung kein Problem, manche Benziner haben 300.000 und mehr. Die Autos mit langer Backpacker-Vorbesitzer-Historie werden selten gewartet und billigst repariert und machen dementsprechend öfter Probleme. Ich hoffe meine Investitionskosten im Dezember wieder rausholen zu können. Die Preise schwanken saisonal stark, denn im Sommer (Dezember bis Februar) strömen die Touristen ins Land und suchen alle einen fahrbaren Untersatz, den sie dann im Winter (=deutscher Sommer) nur noch für Hälfte loskriegen. Als braver deutscher schließe ich noch die hier freiwillige KFZ-Haftplfichtversicherung ab. Der Linksverkehr ist für mich ganz schön gewöhnungsbedürftig. Ausserhalb der Stadt ist dann aber alles easy-peasy denn man hat die Straße meist für sich allein. Schneller als 100 fährt man selten, der Straßenbelag ist seltsam grobkörnig und es gibt viel weniger Straßen als in Deutschland. Aber es reicht um von A nach B zu kommen.

Und so mache ich mich dann nach 6 Nächten Auckland auf den Weg ins stinkende Rotorua :-)

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